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    • Sumaira Abdulali

Strand: Wie Gold am Meer

8/29/2014

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Strand: Wie Gold am Meer
Seite 5/6: In Indien präsentieren die Behörden konfiszierten Sand wie einen KokainfundINHALT
  1. Seite 1 — Wie Gold am Meer
  2. Seite 2 — "Für die Leute ist ein Strand etwas Gottgegebenes"
  3. Seite 3 — Der Mensch hat den Stränden den Nachschub abgeschnitten
  4. Seite 4 — "Die Sand-Mafia ist die mächtigste kriminelle Organisation unseres Landes"
  5. Seite 5 — In Indien präsentieren die Behörden konfiszierten Sand wie einen Kokainfund
  6. Seite 6 — Sand war immer etwas, das niemandem gehörte, so wie Wasser oder Luft
Auf einer Seite lesenAn einem schwülheißen Morgen sitzt sie im Fond einer weißen Limousine, die ihr Fahrer durch Mumbai steuert, eine 53-jährige Frau, deren Hartnäckigkeit sich hinter einem sanften Wesen verbirgt. Sumaira Abdulali stammt aus altem Bürgertum, ihr Mann ist ein erfolgreicher Recyclingunternehmer. Die Augen von Müdigkeit umschattet, blickt sie nach draußen auf das indische Chaos. Eselgespanne, Mopedschwärme, Frauen mit ausgemergelten Gesichtern auf dem Weg zum nächsten Brunnen. Dann Baustellen und Kräne, glitzernde Wohntürme, auf denen Botschaften stehen:"Stop existing – Start living". Es ist eine Welt zwischen den Zeiten. Noch vor wenigen Jahren gab es hier nur Fischerdörfer, eingefasst von Mangrovenwäldern. Heute ist Mumbai eine der am schnellsten wachsenden Metropolen der Erde.

Abdulali dirigiert ihren Fahrer zum schmalen Ende einer Bucht, die sich tief ins Landesinnere zieht. In der flirrenden Hitze liegen Dutzende Holzboote am Ufer, darauf Hunderte Männer, ein Gewimmel aus sehnigen, halb nackten Körpern, die Plastikwannen voller brackiger Sandklumpen an Land bugsieren. An der Auffahrt wartet schon die Kolonne der Trucks.

ANZEIGE"Als wären es Blutdiamanten", murmelt Abdulali.

Von einem Verbindungsmann hat sie erfahren, dass die Mafia sich hier Sand beschafft. Ihre Augen wandern umher. Kein Aufpasser zu sehen. Abdulali stapft hinunter zu den Booten. Sie ist hier, um den Sanddiebstahl zu dokumentieren, sie will einen Report schreiben.

Dann steht sie vor einem Mann Ende dreißig, der nur ein Handtuch umgeschlungen hat. Von seiner nackten Brust perlen Wassertropfen. Abdulali fragt ihn, wer er sei.

"Ich bin einer der Taucher", sagt er leise.

In dürren Sätzen schildert der Mann, wie er den Sand aus der Tiefe holt, damit Mumbai weiter in den Himmel wachsen kann. Jeden Tag ist er hier. Vier Stunden tauchen. Zwischendurch ein Schluck vom Whisky gegen die Angst. Unten im Wasser die Schwärze vor den Augen. In der rechten Hand den Eimer, die linke um eine Bambusstange, so gleitet er hinab in 17 Meter Tiefe, ohne Maske, ohne Sauerstoffflasche. Mit den Füßen wühlt er nach Sand. Mit der rechten Hand stopft er den Eimer voll. Bloß nicht die Stange loslassen, sonst zieht ihn die Strömung in den Tod. Nie länger als zwei Minuten unten bleiben. 200 Tauchgänge pro Schicht, Lohn um die 15 Euro, zehn Tote dieses Jahr, einige davon Kinder. Und viele geplatzte Trommelfelle.

"Wir müssen immer tiefer runter", sagt er. "Oben ist kein Sand mehr."

Der Taucher arbeitet für eine Handvoll Männer, die den Sandabbau in Mumbai kontrollieren. Die meisten von ihnen besitzen keine Förderlizenzen. Sandabbau ist traditionell ein lokales Geschäft. Tanker und Pipelines transportieren Öl über Ozeane und Kontinente, aber Sand wird möglichst nah von dort aus der Erde geholt, wo man ihn braucht. Er scheint ja in Unmengen auf öffentlichem Grund vorhanden zu sein, in Flüssen, am Meer.

Es ist paradox: Gerade weil Sand überall herumliegt, ist der Markt in einem korrupten Staat wie Indien nicht frei. Gerade weil es um einen Allerweltsstoff geht, haben sich Strukturen gebildet, die denen des Drogenhandels ähneln.

Im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh konfiszieren die Behörden 100 Lkw-Ladungen voller Sand und präsentieren sie wie einen Kokainfund. Paramilitärs marschieren in das Gebiet der Sand-Mafia ein und verschanzen sich in Bunkern. Das Fernsehen zeigt Fotos ermordeter Beamter, die sich der Mafia entgegenstellten. Die indischen Zeitungen berichten immer häufiger von Sanddieben, die Friedhöfe durchwühlen, bis Schädel offen daliegen. Die Mafia geht immer brutaler vor, weil ihre Profitchancen steigen. Die Bauherren von Mumbai müssen heute im Schnitt 30 Prozent mehr bezahlen als noch vor einem Jahr. "Der Markt ist überhitzt", sagt Abdulali.

In der Hauptstadt Neu-Delhi feierte sie im vergangenen Jahr ihren größten Sieg, als ein Richter ihrer Klage folgte und den Sandabbau in Indien für einige Monate verbot. Unter dem Druck des Urteils mussten die Lokalregierungen versprechen, das Geschäft besser zu regulieren. "Die Bauherren", glaubt Abdulali, "werden langsam nervös."

Als sich die Nacht über Mumbai senkt, versammeln sie sich in der Kolonialkulisse des Kricketclubs. In einem Salon mit Kassettenwänden aus dunklem Holz und schweren Ledersesseln sitzen sie beisammen, Männer allen Alters in maßgeschneiderten Hemden, umschwärmt von Dienern, die Getränke bringen. In einer Stadt wie Mumbai, deren Wachstum auf dem Boom von Immobilien gründet, sind die Bauherren die wahren Herrscher. Mit Fremden reden sie nicht gern über das Geschäft mit dem Sand.

Einer steht am Buffet, mit akkuratem Schnurrbart und Kugelschreiber in der Hemdtasche. Nach ein paar Whiskys und Gin Tonics wird er redselig.

In jedem Verwaltungsgebiet, erläutert er, gebe es einen sandlord. Von ihm müssen Unternehmer den Sand abnehmen, wenn sie dort bauen möchten. Meist handelt es sich um einen Lokalpolitiker, der so seinen Lebensstil finanziert, seine Wahlkämpfe, sein Auto und seine Villa. Einsandlord baut sich Nachschubwege auf, die Hunderte Kilometer weit ins Land reichen. Er fälscht Lizenzen, "managt" die Polizei und die Behörden, und er heuert Banden an, um Störer wie Abdulali einzuschüchtern. Das Gebiet, wo der Taucher den Sand aus der Tiefe holt, werde wohl vom ehemaligen Umweltminister des Bundesstaates kontrolliert.

"Auch ich habe dort gebaut", sagt der Unternehmer.

Die indische Sand-Mafia, so scheint es, das ist der Staat selbst. Das System. Politiker, die vor aller Augen Sand stehlen lassen, an Buchten oder unter Eisenbahnbrücken. "Aber", sagt der Unternehmer in väterlichem Ton, "so ist es nicht nur in Indien." Er habe in 13 Ländern Asiens gebaut – "immer das Gleiche".

Sand-Mafias gibt es längst vielerorts auf der Welt. Sie plündern die Vorräte in armen Ländern wie Kambodscha und Vietnam, um sie an den Inselstaat Singapur zu verkaufen, der mit dem Sand sein Territorium vergrößert. Zwischen Singapur und Indonesien kam es zu Streitigkeiten um den Grenzverlauf, nachdem zwei Dutzend indonesische Inseln aus dem Ozean verschwunden waren: Sanddiebe hatten sie zerstört. In China heißt es, knapp die Hälfte des Sandes, der an die Bauindustrie gehe, stamme aus illegalen Quellen.


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Französische AtlantikküsteBadeurlaub zwischen Baggern18. Juni 20149 KommentareKommentare40 KommentareSeite 1 von 5KOMMENTIEREN 
 Neueste zuerst  Nur Redaktionsempfehlungen  Nur Leserempfehlungen
BP89
#1  —  28. August 2014, 23:21 Uhr
 6Sehr interessant auch folgendes:

https://www.youtube.com/w...


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maik1975
#2  —  28. August 2014, 23:45 Uhr
 10Das ist kein Sand

sondern ein Kunststoff-Sand-Gemisch.
Es gibt keine Strände mehr die nur aus Sand bestehen!
https://de.wikipedia.org/...


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tobmat
#2.1  —  29. August 2014, 9:27 Uhr.............

Auch Kunststoffsand ist Sand. Sand kann auch aus Knochen bestehen. So stieg der Knochenanteil im Sand nach den Weltkriegen deutlich an.


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PeterHase
#3  —  28. August 2014, 23:52 Uhr
 1Bahnhof

Spricht auch jemand mal über regelmäßig künstlich aufgeschüttete Strände, da es an den Stränden sonst überhaupt kein Sandstrand gäbe?!

Die Reisen würden sich auch äußerst schlecht verkaufen lassen, wenn man den Urlaubern Bilder mit dicken Steinbrocken zeigen müsste.

Der Urlauber will einen Sandstrand...und dieser wird aufgeschüttet.


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Shaila
#4  —  29. August 2014, 0:37 Uhr
 7Die Natur muss weichen...

Das Problem mit dem Sand war mir so vorher nicht bewusst bzw. ich habe nicht darüber nachgedacht. Hier zeigt sich wieder einmal, mit welcher Selbstverständlichkeit wir gegebenen Wohlstand betrachten und wie wenig wir ihn in der Folge schätzen.

Auf der anderen Seite finden wir heute Umweltprobleme an jeder Ecke. Man weiss quasi überhaupt nicht mehr, um was man sich zuerst kümmern sollte. Was mich zu der Überlegung bringt, ob der Zug für uns nicht ohnehin schon längst abgefahren ist.

Mit dem Tempo, in der sich die Wirtschaft entwickelt und die Rohstoffe ausbeutet, kommt das Bewusstsein des Menschens für seine Umwelt wohl nicht mit.

Es gilt: Ersteinmal alles so weiterlaufen lassen, solange das Wasser noch nicht vor der Haustüre steht ist alles noch in Ordnung und überhaupt, verändern kann man sowieso nichts.

Leider dürfte Zweiteres wohl stimmen. Ich wüsste nicht, welche Alternative es derzeit dafür gäbe, um den Sandbedarf zu decken.

Vor meinem geistigen Auge sehe ich da einen Parasiten, der sein Opfer aussaugt. Ist der Parasit dafür jetzt böse oder liegt es nicht viel mehr in seiner Natur? Vielleicht kann der Mensch ja garnicht anders, als seine Umwelt gnadenlos auszubeuten.

Er blockiert durch selbstgeschaffene Systeme (Wirtschaftssystem, Globalisierung) die Rettung seiner eigenen Lebensgrundlage. Der Sand ist ja nicht das einzige Problem. Einfach nur Paradox und tragisch.


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IIBigBrotherII
#4.1  —  29. August 2014, 1:52 Uhr
 7Das Problem ist unter Geologen schon sehr lange bekannt.

Aber diese müssen sich auch heutzutage noch anhören, dass der Mensch schuldlos am Klimawandel ist.
Es ist schon seit etwa Mitte der 80iger zu spät um zu handeln. Unsere Enkelkinder werden das wohl erst so richtig einzuschätzen wissen.

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